Wenn ich mich mit Frauen unterhalte, höre ich im Dezember ganz oft denselben Satz: „Jetzt ist eh egal.“ „Ich habe schon so viel Glühwein getrunken, so viele Kekse gegessen, so viele Feiern gehabt – jetzt kommt es auch nicht mehr drauf an. Im Januar ziehe ich dann die Notbremse und starte eine Diät.“ Und genau das ist das Problem. Warum dein Gehirn dir in der Weihnachtszeit ein Schnippchen schlägt Unser Gehirn funktioniert immer noch wie vor zehntausend Jahren. Damals war es überlebenswichtig, sofort zuzugreifen, wenn man Nahrung sah – zum Beispiel eine Nuss. Niemand wusste, ob es morgen noch etwas gibt. Deshalb will unser Gehirn heute noch sofortige Belohnung. Nur: Heute ist unser Kühlschrank voll. Supermärkte sind überfüllt. Und gerade im Dezember sind Weihnachtsmärkte, Plätzchendosen und Buffets allgegenwärtig. Aber unser Gehirn weiß das nicht – und sagt bei jedem leckeren Duft oder Anblick: Iss es jetzt! Willenskraft ist begrenzt – vor allem im Dezember Wenn du dir tagsüber immer wieder sagst: „Nein, jetzt nicht“, und du dir selbst zehnmal am Tag etwas verbietest, ist deine Willenskraft am Abend aufgebraucht. Dazu kommen all die Dinge, die dich gerade jetzt zusätzlich stressen: Kinder, Geschenke, Familienorganisation, Jahresendtrubel im Job – alles gleichzeitig. Das zehrt an deiner Energie. Das heißt: Du bist nicht allein. Es liegt nicht an dir. So ticken wir Menschen – biologisch. Es ist völlig normal, wenn es dir schwerfällt. Nicht die Kekse sind das Problem – sondern der Kontrollverlust Weihnachten, Stollen, Leckereien – sie sind nicht das Problem. Das Problem ist, dass du deinen Körper komplett durcheinanderbringst, wenn du komplett „alles schleifen lässt“ und dich dann im Januar mit harter Diät abstrafst. Besser: Nimm den Dezember so, wie er ist. Genieße bewusst – und bleib trotzdem in deiner Kraft An Tagen mit Feiern, Essen und Familie: Genieße! Aber an den anderen Tagen – und davon gibt es viele im Dezember – iss bewusst, nährstoffreich und ausgewogen. Genug Proteine, gesunde Kohlenhydrate und Fette. Und etwas Bewegung dazu. So gerät dein Körper nicht in Mangel, muss nichts bunkern – und du kannst die Schlemmertage ohne schlechtes Gewissen genießen. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen Frauen, die ihre Figur langfristig halten, und denen, die jedes Jahr wieder von vorn anfangen. Auch ich trinke Glühwein, esse Kekse, schlemme mit meiner Familie. Aber am 27. Dezember kehre ich zur Routine zurück – wie viele andere Frauen auch, die nicht perfekt sind, aber sich selbst nicht aufgeben. Kleine Tricks, die einen großen Unterschied machen

Und das Wichtigste: Denk nie wieder „Jetzt ist eh egal“ Genieße bewusst – und mach am nächsten Tag ganz normal weiter. Wenn mal ein Tag dabei ist, an dem du zu viel gegessen hast: Das ist menschlich. Aber wenn du merkst, dass du nicht mehr zurückfindest – dass du dich überfordert fühlst oder alles schleifen lässt – dann brauchst du Unterstützung. Und einen konkreten Plan. Aber nicht jetzt. Nicht in der Weihnachtszeit. Jetzt darfst du feiern, mit deiner Familie lachen, genießen, schlemmen – mit gutem Gewissen.